Beider Väter wurden siebzehnjährig in den Krieg mehr hineingezogen, hatten laufend Skrupel, haben doch getötet, sind NICHT desertiert. Beide Väter waren hernach (mindestens) sozialdemokratisch gesinnte Pazifisten, die – selbst im Familienkreis – sich über ihre Kriegsvergangenheit ausschwiegen, Vater Koneffke reüssierte gar als Professor, als linksliberaler Bildungstheoretiker. Wie staunte der Sohn, als er im Nachlaß Briefe fand, in denen Papa prahlt, wie er zwei „ dusslige Iwans zu Suppe aus Blut, Eingeweiden und Knochen“ zusammenschoß!
Jan Koneffke: Ein Sonntagskind, Roman, Berlin: Galiani 2015. 582 S., 24.99€
Ralf Rothmann: Im Frühling sterben, Roman. Berlin 2015, 234 S., 19.95 €
Danke Ellen Kositza.