Dir Mond um Mond entglitt, ging einer wie ein Schatten mit – jahraus, jahrein und immerzu, durch Morgentau und Abendruh.
Vom Kind zum Greis, wie ist so bald die Zeit dahin, das Wort verhallt, und alles fließt, und gar nichts bleibt.
Die Frucht, die fällt, der Baum, der treibt, das Haus, der Turm, der Schmerz, das Glück,
das geht hinab und sinkt zurück.
Und endlich ist’s mit Dir soweit, da war es nur ein Stäubchen Zeit.
Und eh Du es noch recht bedacht, so ist es schon für immer Nacht.
Für immer Nacht ?
Da stockst Du schon! Du kommst zurück
in Deinem Sohn, der geht den Weg von Anfang an und tut die Werk, die Du getan und freut und fürchtet, hofft und sinnt und gibt es weiter an sein Kind und hinter ihn mit leisem Schuh, jahraus, jahrein und immerzu, die Uhr zur Hand, bereit zum Schnitt – geht einer wie ein Schatten mit.
Weinheber